Quartierinfo ohne Infos

Was muss sich die Verwaltung bloss dabei gedacht haben, als sie zusammen mit der Begleitgruppe eine Infoveranstaltung im Quartierzentrum Brückenkopf in Kleinhüningen durchführen wollte?

Statt dem Grossprojekt durch das Vorschieben der handlungsunfähigen Begleitgruppe mehr Legitimation zu verleihen, ist genau das Gegenteil passiert. Nach einigen diffus wirkenden Präsentationen – teilweise in bestem Management-Deutsch – wurden während der Diskussion ausschliesslich kritische Stimmen laut, die zudem die Struktur des Abends durcheinander brachten. Die Reaktionen der VeranstalterInnen waren besonnene Versuche, die aufgebrachte Menge zu beruhigen. Besonders Thomas Waltert, zuständig für Arealentwicklung und Nutzungsplanung beim Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, muss zumindest innerlich etwas ins Schwitzen gekommen sein – schliesslich ist seine Taktik, entweder an den Fragen vorbei zu reden oder nur vage auf sie zu antworten, komplett fehlgeschlagen.
Interessant auch, dass nun von Seiten der Behörden gemutmasst wird, es habe sich um eine koordinierte Störaktion gehandelt. Offensichtlich ist nur genehm, wer das Maul hält.

Wir freuen uns jedenfalls über diesen gelungenen Abend. Nicht nur haben die anwesenden QuartierbewohnerInnen dem Projekt Rheinhattan bzw. der 3Land-Vision eine klare Absage erteilt, auch war das Misstrauen gegenüber den Behörden so gross, dass selbst die wohlformuliertesten Beschwichtungsversuche ins Leere liefen. Dass sich sogar ein Mitglied der Begleitgruppe öffentlich über die Verwaltung beschwerte, war die Krönung des Ganzen. So wurde offensichtlich, dass die von Seiten der Behörden hoch gelobte Begleitgruppe bloss ein Feigenblatt darstellt – gedacht zur Rechtfertigung, aber ohne Relevanz für die Planung.

Zwei Medienschaffende (Tageswoche, Basellandschaftliche Zeitung) waren ebenfalls anwesend und haben über den Abend berichtet.

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