Besetzung an der Uferstrasse

wagenplatz1

Es tut sich was an der Uferstrasse: Ende März haben verschiedene Gruppen einen Teil des Ex-Migrol-Areals (die grosse planierte Fläche, wo früher die Tanklager standen) in Beschlag genommen, um ihre Vorstellungen und Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Konkret handelt es sich um den Wagenplatz, der aufgrund unerfüllbarer feuerpolizeilicher Auflagen von der Freiburgerstrasse verdrängt wurde und nun im Hafenareal eine neue Bleibe gefunden hat. Gleichzeitig sind die Bar „D’Haafescharte“, die Bühne und die Gemeinschaftsküche zu nennen, die sich unabhängig vom Wagenplatz dem Projekt Hafenöffnung angeschlossen haben. Communiqués und weitere Informationen finden sich auf der Seite des Wagenplatzes sowie hier. rhversenken1

Wir begrüssen die Initiative der verschiedenen Projekte und hoffen, dass dadurch auch die Diskussion um das Projekt Rheinhattan auf eine neue Ebene gehoben wird – insbesondere auch im Hinblick auf die legalen Zwischennutzungen, die nach wie vor mit der Bürokratie der Behörden und einer Einsprache von Novartis zu kämpfen haben (siehe auch hier).

Nachfolgend einige weitere Impressionen vom besetzten Gelände – weitere werden zu gegebener Zeit folgen (Vielen Dank an dieser Stelle auch an die anonymen KünstlerInnen):

diskussionsveranstaltung

rhversenken2

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Diskussionsrunde zu den Zwischennutzungen

Montag, 1. April 2013
17 Uhr | Uferstrasse 90

Die «Vision» eines Rheinhattans auf dem Hafenareal hat bereits hohe Wellen geschlagen und eine breite Öffentlichkeit erreicht. Doch bis dieses Projekt zu Stande kommt – oder eben: versenkt wird – soll der frei gewordene Raum Platz für sogenannte «Zwischennutzungen» bieten. Erste Projekte sind bereits angelaufen, weitere sollen im Laufe des Jahres dazu kommen. Die Projekte wurden im Rahmen eines langwierigen Auswahlverfahrens von einem Gremium bestimmt, das von den Behörden und den Schweizerischen Rheinhäfen zusammen gestellt wurde. Darin befinden sich «ExpertInnen», VertreterInnen der Stadt und der Schweizerischen Rheinhäfen sowie VertreterInnen des Quartiers. Die ermöglichten Zwischennutzungen sollen bis zum Baubeginn ihre Ideen verwirklichen und austesten können.

Wir möchten an diesem Punkt mit allen Beteiligten – ZwischennutzerInnen, AnwohnerInnen, Interessierte – über verschiedene Fragen und Probleme diskutieren:

  • Was sind die Chancen und Fallstricke dieser Projekte?
  • Was für Funktionen übernehmen diese Zwischennutzungen für Behörden und InvestorInnen? Welchen Einfluss haben sie auf das umliegende Quartier?
  • Wie ‹frei› und unabhängig sind solche Projekte? Wieviel der ursprünglichen Idee bleibt nach den bürokratischen Hürden noch übrig?
  • Kann man ‹zwischennutzen› und trotzdem gegen Rheinhattan sein? – Wie könnte ein ‹zusammen› statt eines ‹gegeneinanders› aussehen?

Es gibt viele mögliche Fragen und wir denken, dass die Antworten ebenso verschieden sein können.

Wir hoffen auf ein reges Interesse und gute Gespräche.

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Wohin die Reise gehen könnte…

„Am 14. Februar herrschte im Berliner Stadtteil Kreuzberg Ausnahmezustand. Eine für den Tag angesetzte Zwangsräumung stieß auf den Widerstand eines Aktionsbündnisses und der Nachbarschaft. Im dritten Anlauf sollte die Wohnung der Familie Gülbol zwangsgeräumt werden. Wegen einer zu spät überwiesenen Nachzahlung hatte der neue Eigentümer eines Hauses die Familie erfolgreich rausgeklagt. Die Familie sitzt nun auf der Straße.
Der erste Versuch war im Oktober vergangenen Jahres durch Nachbarinnen und Nachbarn verhindert worden. Ein zweiter Termin wurde kurzfristig abgesagt.“

Wie lange dauert es wohl, bis sich auch in Basel AnwohnerInnen gegen steigende Mieten, die Verdrängung aus ihrem Lebensraum und die zunehmende Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen zur Wehr setzen?

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Rheinhattan versenken! macht Druck: T-Shirt-Druck!

…da war doch noch was… nach dem Erfolg unserer T-Shirts am Klybeckfest 2012 wollen wir allen, die noch keines haben, die Gelegenheit geben, doch noch eins zu kriegen.
Wir werden im Akkord T-Shirts drucken und Buttons produzieren.
In der CapriBar nebenan gibt es dazu Kaffee und Kuchen.

Kommt vorbei und bringt mit, was ihr bedruckt haben wollt.

Samstag, 26. Januar 2013 // 14 Uhr

Infoladen Magazin
Inselstrasse 79
4057 Basel

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Interview mit «Stadtgespräch»-StörerInnen

… erschienen am 17. Dezember im Regionaljournal Basel von Radio DRS:

Drei radikale Rheinhattan-Gegner äussern sich zum ersten Mal gegenüber den Medien über ihre Ziele. In einem Interview mit dem Regionaljournal begründen sie ihre Störaktion beim «Stadtgespräch» vor drei Wochen. Damals hatten sie durch lautes Rufen eine Livesendung von SRF4News gestört.

Den Radiobeitrag gibt es hier.

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Film zur gestörten Podiumsdiskussion

Nachfolgend ein kurzer Film zur gestörten Podiumsdiskussion vom 26. November im Hotel Les Trois Rois:

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«Rheinhattan»: Aufwertung heisst Verdrängung

Unter diesem Titel ist in der aktuellen Ausgabe des mozaik, der Quartierzeitung für das Untere Kleinbasel, ein Artikel von „Rheinhattan versenken!“ erschienen:

Im Klybeck regt sich Widerstand gegen die geplante Neubauinsel. Unter dem Namen «Rheinhattan versenken!» organisieren sich seit einigen Monaten Betroffene und Sympathisierende mit dem Ziel, das Grossprojekt zu verhindern – hierarchiefrei und ausserhalb staatlicher Gremien.

Die Aufwertung des ehemaligen Hafenareals würde indirekt zu einer Verteuerung des Klybecks und damit zu steigenden Mieten führen. Das Resultat wäre die Verdrängung derjenigen, die sich jetzt schon nach der Decke strecken müssen, und das Auseinanderbrechen der gewachsenen sozialen Strukturen im Quartier. Massenkündigungen, Totalsanierungen und Mieterhöhungen lassen sich hier bereits heute beobachten und würden mit dem Bau der Insel endgültig zur Normalität. Ein prestigeträchtiges Öko-Quartier («Greenhattan») würde daran nichts ändern: Es würde ebenfalls Verdrängung verursachen – abgesehen davon, dass der neue Wohnraum teurer als der bestehende wäre und damit alle mit wenig Geld per se ausschliessen würde.

Zusätzlich zum Wohnraum soll unter anderem ein neues Containerterminal gebaut werden, um im Hafen mehr Waren umschlagen zu können. Bezahlen sollen das die InvestorInnen, die man sich für «Rheinhattan» verspricht. Es geht um handfeste wirtschaftliche Interessen. So richtet sich die grenzüberschreitende «3Land-Vision» denn auch an die gut ausgebildete Mittel- und Oberschicht und nicht an jene, die bereits hier leben. Was es heisst, wenn ein Stadtteil für diese «guten Steuerzahler» umgebaut wird, lässt sich derzeit im St. Johann rund um den Novartis Campus beobachten (Robi-Spielplatz etc.).
 
Mitwirkung bleibt eine Farce
Um Proteste zu verhindern, hat die Verwaltung eine «Begleitgruppe» ins Leben gerufen, in der QuartierbewohnerInnen das Gefühl vermittelt wird, mitbestimmen zu können. Es wird über Details diskutiert, die wichtigen Entscheidungen werden woanders getroffen. Fragen zum (Un-)Sinn des gesamten Projekts haben darin keinen Platz. Für wen ist dieses teure Neubauquartier und wer profitiert davon? Ist es nötig, immer mehr Waren zu produzieren und zu transportieren? Wie könnte eine Stadt jenseits ökonomischer Zwänge gestaltet werden, in der NachbarInnen sich gegenseitig helfen und frei über ihr Leben bestimmen können?
 
Schliessen wir uns zusammen, um uns gegen «Rheinhattan» zu wehren – damit wir alle hier wohnen bleiben können.

 

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Podiumsdiskussion zu „Rheinhattan“ gestört

Am 26.11.2012 fand im Hotel Les Trois Rois eine Podiumsdiskussion zum Projekt Vision3Land – Rheinhattan statt. Auf dem Podium sassen der Projektverantwortliche, einer der verantwortlichen Architekten, ein weiterer Architekt sowie eine Vetreterin von Greenhattan.
Im Publikum sassen viele, die sich vom aktiven Dialog mit den Verantwortlichen nichts versprachen und ihrer Wut lauthals Ausdruck verliehen.

Bevor der Projektverantwortliche der Stadt ein erstes Mal zu Wort kam, wurde die Veranstaltung durch Zwischenrufe gestört. Daraufhin wurde die Liveschaltung unterbrochen. Nach langem Hin und Her wurde die Liveschaltung wieder hergestellt, worauf einige der Anwesenden portable Alarmanlagen auslösten, um die Veranstaltung ein weiteres Mal zu stören.

Wir haben genug Gründe, um eine solche Veranstaltung nicht stattfinden zu lassen:
Erneut diskutieren auf einem hochkarätig besetzten Podium ExpertInnen über die Entwicklung eines Stadtteils, ohne dass die direkt Betroffenen, die BewohnerInnen des Klybecks und Kleinhüningen, vertreten gewesen wären. Lediglich die Vetreterin von Greenhattan, deren Vision eine alternative Entwicklung im Stile der 2000-Watt-Gesellschaft umfasst, war anwesend. Verdrängung war und ist nie explizit ein Thema und wird, sobald es angesprochen wird, schön geredet oder verneint. Solche Veranstaltungen dienen dazu, das Projekt möglichst attraktiv darzustellen und um andererseits im Nachhinein behaupten zu können, die Kritik sei mit einbezogen worden.

Die vorgebrachten Argumente sind stets dieselben, es soll eine „Aufwertung“ stattfinden, um die „Lebensqualität“ zu steigern. Es geht um „gute Steuerzahler“ und „attraktiven Wohnraum“. Was das bedeutet, sehen wir heute im St. Johann rund um den Voltaplatz. Sterile Klötze aus Glas, gebaut für die gutbetuchte, gut ausgebildete Mittel- und Oberschicht. Diejenigen, die sich die neuen Mietpreise nicht leisten können, müssen weg. Weg an die Ränder der Stadt. Aber wohin, wenn man bereits im Klybeck, dem so genannt „vergessenen Quartier“ Basels, wohnt? Ins Elsass?

Was von den Verantwortlichen vertreten wird, sind nicht die Interessen der mehrheitlich finanziell Schwachen im Quartier. Es geht um viel Geld und um das Verbreiten eines neuen Lebensstils, dessen offensichtlichste Manifestation der Novartis Campus darstellt: Eine Stadt in der Stadt, abgeschirmt, auf Profit getrimmt, leblos.

Genug mit der Propaganda von Wirtschaftsstandort und „sozialer Durchmischung“!

Aufwertung heisst Verdrängung!

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Die Radiosendung gibt es hier.
Weitere Artikel und Radioberichte finden sich im Pressespiegel.

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Grundsätzliches zu Gentrification

„Gentrification, die Verdrängung ärmerer Bewohner/innen aus bisher preiswerten Wohnvierteln, hat sich zu einem ständigen Begleiter städtischer Veränderungen entwickelt. Doch nicht nur immobilienwirtschaftliche Interessen, sondern auch symbolische Umwertungen sind für die Veränderungen in den Städten verantwortlich.“

Interview mit Andrej Holm, Sozialwissenschaftler und Aktivist aus Berlin.

Weitere Infos unter https://gentrificationblog.wordpress.com/

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13.-14. Oktober: Filmvorführung / Workshop zum Widerstand gegen Stadtentwicklung

Samstag, 13. Oktober, 21 Uhr
neues kino Basel, Klybeckstrasse 247 (Hinterhaus)

Mietenstopp

Der Dokumentarfilm „Mietenstopp“ handelt von der langen Vorbereitung auf die grosse Berliner Mietenstopp-Demonstration im Sommer 2011.
Der Gentrifizierungsprozess in den Innenstadtbezirken der deutschen Hauptstadt ist weit fortgeschritten, trotzdem geben die Berliner „Kiezinitiativen“ den Kampf nicht auf und organisieren sich gemeinsam. Gegen Mieterhöhung, Verdrängung und Armut.
Der Charakter der Demonstration: Keine Parteien, stattdessen eine breite Verankerung in den Kiezen; die Rentner_innen aus Zehlendorf gehen gemeinsam mit linken Politaktivist_innen aus Kreuzberg auf die Strasse.

Dauer: 90 min.
Eintritt: Kollekte

 

Sonntag, 14. Oktober, 14 bis ca. 19 Uhr
neues kino Basel, Klybeckstrasse 247, Hinterhaus (1. Stock)

Workshop

 Workshop mit einer Stadtteil-Aktivistin aus Berlin. Inspiriert vom Film „Mietenstopp“ und eigenen Erfahrungen von Selbstorganisierung machen wir den Sprung von Berlin nach Basel. Eine schöne Gelegenheit, sich mit einem Blick von aussen mit „Rheinhattan“ und der Hafenentwicklung im nördlichen Basel zu befassen. Wo setzen wir an, um das Megaprojekt und die damit einhergehende Verdrängung aus Klybeck/Kleinhüningen zu stoppen? Und dabei gemeinsam Stärke zu entwickeln? Ohne Parteien und Hierarchien. Zur Vorbereitung empfehlen wir den Text „Sozialrevolutionäres Stadtenwicklungsprogramm. Der 2 Jahres-Plan “Stadt übernehmen”“, zu finden im Internet oder im Infoladen Magazin (Inselstr. 79).

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